VERGILS AENEIS
Inhaltsangabe von Buch III-Buch XII
Buch III:
Aeneas sticht mit 20 Schiffen in See und landet in Thrakien, wo er Aeneadae
gründet. Doch als Aeneas hier auf einem Hügel zu graben beginnt, fangen
die umgebenden Sträucher zu bluten an. Aus der Tiefe des Hügels dringt
die Stimme des Polydorus, des jüngsten Sohns des Priamos, der aus Geldgier
umgebracht wurde. Darauf ziehen die Trojaner wieder ab und begeben sich nach
Delos, wo sie das Orakel des Apollo befragen, wie es weiter gehen soll. Sie
erhalten den Orakelspruch, dass sie die alte Mutter aufsuchen sollen. Anchises,
der Vater des Aeneas, vermutet, dass es sich hierbei um Kreta handeln muss,
weil von dort ihr Ahnherr stammt. Dort angekommen, beginnen sie die Gründung
der Stadt Pergamon. Doch bald machen sich Zweifel breit. Denn eine Seuche hat
das Land schon seit langem verdorben. Bald erhält Aeneas eine Vision der
Penaten, die ihm tatsächlich offenbaren, dass sie sich im falschen Land
befinden. Tatsächlich sollen sie nach Italien aufbrechen, denn von dort
stamme Dardanus. Und so setzen die Trojaner erneut Segel und machen sich in
Richtung Italien auf. Doch ein Sturm bringt sie vom Kurs ab und sie landen an
den Strophadeninseln, wo sie sich gegen Harpyien (Frauen mit Vogelkörper)
behaupten müssen. Ihre Anführerin, Celaeno, eröffnet ihnen, dass
sie Italien nicht eher erreichen, bevor sie nicht eine Mahlzeit mitsamt dem
Tisch gegessen hätten.
Ihre weitere Reise führt sie nach Aktium, wo sie überwintern, und
setzen dann nach Buthrotum über. Hier empfängt ihn Helenus, ein weiterer
Sohn des Priamus, der dem Aeneas weitere Weisungen für die Zukunft gibt.
Auf ihrer Weiterfahrt sehen die Trojaner zum ersten Mal ihre neue Heimat Italien
von Weitem und begrüßen sie mit Jubelrufen. Sie machen in Castrum
halt, um der Juno zu opfern und kommen nach Sizilien. Dort nehmen sie am Aetna
den Griechen Achaemenides auf, der von Odysseus zurückgelassen wurde. Aus
der Ferne bekommen sie den Zyklopen zu sehen. Achaemenides führt die Trojaner
mit ihren Schiffen an der Küste Siziliens vorbei. In Depranum stirbt Aeneas'
Vater Anchises. Auf der Fahrt nach Italien verschlägt der Sturm der Juno
(Buch I, wir sind ja immer noch in einer Rückblende) die Trojaner nach
Karthago. Damit schließt die Erzählung des Aeneas.
Buch IV:
Dido ist nach dieser Erzählung erst recht Feuer und Flamme. Ihre Liebe
zu Aeneas gesteht sie zunächst nur ihrer Schwester Anna, die ihr zur Heirat
rät. Dido befolgt ihren Rat und öffnet sich Aeneas. Um die Ehe zu
stiften, versichert sich Juno der Zustimmung der Venus. Beide Parteien haben
dabei natürlich Hintergedanken: Juno will so Aeneas von Rom abhalten, Venus
willigt ein, weil sie ja durch die Jupiter-Prophezeiung aus Buch I weiß,
dass Aeneas früher oder später sowieso Rom gründen wird. Sie
spielt aber die Ahnungslose. So geschieht es dann auch. Während einer gemeinsamen
Jagd verstecken sich Dido und Aeneas vor einem Gewitter in einer Höhle.
Die Göttin Fama eilt durch die Lande und erzählt jedem von der neuen
Verbindung zwischen Aeneas und Dido. Die Kunder erreicht auch Jarbas, einen
Freier Didos, den sie abgewiesen hat. Er betet zu Jupiter. Der Göttervater
handelt prompt und schickt seinen Boten, Merkur, zu Aeneas, der ihm eröffnet,
dass er sofort aufbrechen soll. Aeneas ist auf diese Nachricht hin geschockt.
Er geht ungern, aber es ist sein von oben bestimmtes Schicksal. Andererseits
will er Dido nicht belügen. Seine Ausweichlösung deswegen: er will
heimlich abfahren. Doch lange bleibt sein Plan nicht geheim. Fama verrät
Dido Aeneas' Absichten. Die hat allen Grund, wütend zu sein und stellt
Aeneas zur Rede. Wegen der Ehe zu ihm hassten sie jetzt alle Landesgenossen.
Ohne ihn sei sie völlig alleine und ausgeliefert. Aeneas hält dagegen:
er sei nie mit ihr eine wahre Ehe eingegangen. Das wäre nur von ihr erfunden
gewesen. Außerdem sei ihm sein Aufbruch vom Schicksal und Jupiter selbst
bestimmt. Dido resigniert darauf. Sie verwünscht ihn, er werde für
seinen Aufbruch büßen. Er solle nur aufbrechen, die Strafe werde
ihn überall erreichen. Darauf hin fällt sie in Ohnmacht. Unbeirrt
davon arbeiten die Trojaner weiter und bereiten ihre Abreise vor. Aus ihrer
Ohmacht erwacht ruft Dido ihre Schwester zu sich. Sie soll Aufschub bei den
Trojanern erwirken. Doch Aeneas bleibt hart. Er will so schnell wie möglich
losfahren. Dido zieht daraus ihre Konsequenzen. Sie will sterben. Verschiedene
Vorzeichen unterstützen ihren Entschluss: Wein verwandelt sich in Blut,
in ihren Träumen spricht ihr toter Ehemann Symacheus zu ihr. Auch Aeneas
erscheint ihr im Schlaf. Sie befiehlt ihrer Schwester Anna, sie solle alles
von Aeneas auf einem Scheiterhaufen aufhäufen und verbrennen. Sie selber
will nach Aethiopien, wo es eine Zauberin geben soll, die gebrochene Herzen
heilt. Anna befolgt Didos Befehle und errichtet den Scheiterhaufen. Dido selber
schläft von Nacht zu Nacht immer weniger. Aeneas erscheint in der selben
Nacht noch einmal Merkur, der ihn noch einmal zur Abfahrt drängt. Er schrickt
auf dem Schlaf hoch, weckt seine Gefährten und spornt sie an, endlich aufzubrechen.
Und so verlassen die Trojaner Karthago, ohne dass Dido etwas davon merkt. Sie
erfährt erst am Morgen davon, als sie den leeren Strand vor sich sieht.
Sie verwünscht Aeneas. Sie schwört, dass aus ihrem Geschlecht ein
Rächer entstehen werde, der die Trojaner für diesen Frevel bestrafen
werde. Sie sucht Anna auf, besteigt dann den Scheiterhaufen und ersticht sich
mit dem Schwert, das Aeneas ihm geschenkt hatte. Anna erfährt zu spät
von der Tat der Schwester, fühlt sich hintergangen. Sie versucht den Tod
Didos zu erleichtern. Diese stirbt aber erst, als Juno Proserpina zu ihr hinunterschickt
und Dido ihre Locke abschneidet.
Buch V:
Die Trojaner ahnen unterdessen noch nichts von dem Ende Didos. Sie haben andere
Probleme: Ein Sturm drängt sie nach Sizilien ab, wo sie am Berg Eryx von
König Acestes empfangen werden. Er, ein Abkömmling der Trojaner, empfängt
seine Landsleute natürlich allzu gerne. Hier werden auch die Leichenspiele
zu Ehren des verstorbenen Anchises veranstaltet. Während die Wettkämpfe
in vollem Gange sind, schickt Juno Iris zu den Frauen, die sich bei den Schiffen
aufhalten. In Gestalt von Beroe animiert sie die Frauen, die Flotte zu in Brand
zu stecken. Glücklicherweise löscht Jupiter das Feuer durch Regen.
In Aeneas regen sich durch den Schiffsbrand langsam Zweifel, ob er in Sizilien
bleiben oder doch weiter nach Italien fahren soll. Man rät ihm, die Mission
fortzusetzen, die Frauen und Alten, so wie die, die der Reise langsam überdrüssig
werden, hier zurückzulassen und nur mit den Männern weiterzufahren.
Eine Vision des Anchises bestätigt sein Vorhaben. Der tote Vater bittet
seinen Sohn zusätzlich, ihn in der Unterwelt zu besuchen. So gründet
Aeneas in Sizilien die Stadt Acesta und fährt weiter. Venus bittet Neptun
unterdessen, für ruhiges Wetter zu sorgen. Der fordert aber ein Opfer.
Das lässt auch nicht lange auf sich warten. Der Steuermann Palinurus wird
vom Gott des Schlafes, Somnus, übermannt und ins Meer gestoßen. Unter
großen Klagen übernimmt Aeneas selbst das Ruder.
Buch VI:
Schließlich kommt Aeneas in Cumae an und sucht gleich Sibylle im Apollotempel
auf. Dort erhält er ein Orakel aus dem Mund Sibylles: Es wird ein großer
Krieg in Latium kommen, aber eine große Stadt wird helfen. Anschließend
macht sich Aeneas für den Abstieg in die Unterwelt bereit. Zuerst muss
er allerdings den Goldenen Zweig holen und einen Freund bestatten. Und so begräbt
er erst den verstorbenen Misenus, den Trompeter, und wird anschließend
von Tauben zum goldenen Zweig geführt, als er Bäume für Misenus'
Scheiterhaufen fällen will. Dieser ermöglicht es Aeneas, in die Unterwelt
hinabzusteigen. Nach der Bestattung des Misenus, nach dem das Kap benannt ist,
steigt Aeneas schließlich in die Unterwelt hinab. Dort herrschen Krankheit,
Krieg und viele andere Übel als personifizierte Wesen. Aeneas trifft auch
auf den Fährmann Charon, der stets damit beschäftigt ist, die Toten,
die von ihm übergesetzt werden wollen, abzuwehren. Unter ihnen ist auch
Palinurus, der tote Steuermann, der sich zwar nach dem Fall ins Wasser ans Ufer
retten konnte, aber dann von Eingeborenen erschlagen wurde. Als Aeneas dem Fährmann
den goldenen Zweig vorzeigt, steht er ihnen für die Überfahrt zu Diensten.
Sibylle lässt den Höllenhund Zerberus einschlafen und Aeneas kann
so tiefer in die Unterwelt vordringen. Im Vorbeifahren sieht er viele verschiedene
Verstorbene: Säuglinge, unschuldig Verurteilte, Selbstmörder, Menschen,
die aus Liebe den Freitod gewählt haben. Hier trifft Aeneas noch einmal
auf Dido. Erneut versucht er, der Karthagischen Königin seine Handlung
zu erklären, sie wendet sich aber ab und geht zu ihrem Gatten Sychaeus.
Nach vielen weiteren Begegnungen trifft Aeneas endlich am Ort der Seligen seinen
Vater Anchises, der ihm von den Helden der Zukunft bis zu Augustus hin erzählt.
Aus der Voraussage schöpft Aeneas neue Hoffnungen und verlässt den
Tartarus durch die Pforte aus Elfenbein.
Buch VII:
Aeneas muss einen neuen Schicksalsschlag hinnehmen: seine Amme Caieta ist gestorben.
Nach ihrer Bestattung segelt Aeneas weiter und kommt am Land der Circe und der
Tibermündung vorbei. Schließlich legt er in Latium an, wo der König
Latinus herrscht. Dort halten Götterzeichen es ab, dass dessen Tochter
Lavinia und Turnus, ein König eines Nachbarvolkes ehelich zusammenkommen.
Das Faunus-Orakel gestattet nur eine Hochzeit mit einem Freier von auswärts.
Von den Trojanern wird eine Gesandtschaft zum König geschickt, um an diesem
Ort um Land zu bitten. Latinus empfängt die Leute und gewährt ihnen
einen Küstenstreifen. Außerdem bietet der König dem Aeneas Lavinia
zur Frau an, da er ja ein Freier von auswärts ist. Eine Verbindung, die
der Juno ganz und gar nicht gefällt. Gegen den Schicksalsspruch kann sie
zwar nichts einwenden, aber die Heirat verzögern. Deshalb erhält die
Furie Allecto von ihr den Befehl, die Italiker gegen die Trojaner anzustacheln
und so ordentlich Zwietracht zu säen. Erstes Opfer Allectos ist die Frau
des Latinus, Amata, die Turnus unbedingt als Schwiegersohn an der Seite Lavinias
sehen will. Latinus aber bleibt hart und weigert sich inbrünstig. Seine
Halsstarrigkeit führt zur wütenden Raserei unter den Frauen. Zweites
Opfer ist Turnus selber. Er soll gegen die Trojaner Krieg führen. Erst
weigert er sich, wird aber dann durch Allecto "umgestimmt". Drittes
Opfer sind die Hunde von Aeneas' Sohn Ascanius, die in ihrer Raserei den Hirsch
der Silvia, der Tochter eines Latinushirten, verwunden. Dass das bei den Einheimischen
nicht gerade Begeisterungsstürme hervorbringt, dürfte verständlich
sein. Die Stimmung gegen die Trojaner heizt sich also immer mehr auf. Nach dem
Vorfall mit dem Hirschen kommt es zu einem Handgemenge zwischen Trojanern und
Latinern, die im Kampf zwei angesehene Bürger verlieren. Zuletzt schlägt
Juno selber zu: die rasenden Frauen (Folge von Latinus Beharrlichkeit) und die
wütenden Landbewohner (wütend wegen des Vorfalls mit dem Hirschen)
trachten nach Krieg gegen die Trojaner. Als sich Latinus dennoch weiterhin weigert,
die Pforten des Kriegstempels zu öffnen, greift Juno selber ein: sie stößt
eigenhändig die Pforten des Tempels auf. Der Krieg hat begonnen.
Buch VIII:
Der König Turnus sammelt mit seinen Verbündeten Truppen. Er schickt
Venulus aus, um Diomedes als Bundesgenossen zu gewinnen. Aeneas erscheint unterdessen
der Flussgott Tiberinus, der ihm bestätigt, dass Latium das versprochene
Land sei, in dem er sein Volk siedeln lassen solle. Der Gott rät ihm, die
griechischen Arkader als Verbündete für den Krieg zu gewinnen. Aeneas
fährt los und gelangt bald zur Stadt des Arkaderkönigs Eunander, der
Ort, auf dem das künftige Rom stehen wird.Die Trojaner schließen
sich dort den Feierlichkeiten zu Ehren des Hercules an. Hinterher erzählt
Eunander von Latiums Geschichte. Unterdessen sucht Venus den Gott Vulcanus auf,
mit der Bitte, für ihren Sohn Aeneas Waffen zu schmieden. Der Gott des
Feuers macht sich auch gleich in der Schmiede in Sizilien ans Werk. Zurück
bei Eunander und den Trojaner, verspricht der König dem Aeneas militärische
Unterstützung im Krieg und bewilligt ein Heer aus 200 Reitern mit seinem
Sohn Pallas an der Spitze. Zusätzlich bekommt er noch Unterstützung
von den Etruskern in Agylla, die gerade ihren tyrannischen Herrscher vertrieben
haben und Aeneas als Führer auserkoren haben wollen. Ein Zeichen der Venus
bestätigt Aeneas noch mehr in seinem Vorhaben. Mittlerweile sind auch die
Waffen für den Trojanerführer fertig gestellt. Auf dem Schild hat
Vulcanus Szenen aus der römischen Geschichte verewigt, die im Moment noch
in ferner Zukunft stattfinden.
Buch IX:
Während Aeneas' Abwesenheit fordert Juno den Turnus durch Iris auf, den
Krieg gegen die Karthager in Abwesenheit ihres Anführers weiterzuführen.
Turnus lässt sich nicht lange bitten und plant einen Angriff auf unbewachte
trojanische Schiffe. Als er aber die Schiffe in Brand setzen will, greift Jupiter
ein und verwandelt sie in Nymphen. Die Latiner sind geschockt über das
unheimliche Treiben, Turnus hingegen deutet es als Schwächung der Truppe
des Aeneas. In der Nacht wird bei den Trojanern ein Kriegsrat abgehalten. Es
wird bestimmt, dass Nisus und Euryalus sich zu Aeneas durchschlagen sollen,
um ihm vom Treiben in Kenntnis zu setzen. Auf dem Weg geraten sie ins feindliche
Lager und richten dort ein riesiges Blutbad an. Doch beide sterben im Getümmel.
Die Köpfe der beiden Toten lässt Turnus aufspießen und am nächsten
Tag den entsetzten Trojanern zeigen. Der Kampf auf die Trojaner entbrennt. Sogar
der kleine Ascanius beteiligt sich an der Schlacht, wird aber von Apollo in
seinem Eifer gebremst. Turnus gelangt durch eine List ins trojanische Lager
muss sich aber, nachdem Juno ihm auf Befehl Jupiters Beihilfe versagt, mit einem
Sprung in den Tiber retten.
Buch X: Der Krieg zwischen Aeneas und den Italikern hat mittlerweile die Götter entzweit. Jupiter beruft daraufhin eine Götterversammlung ein, in der er sich dafür ausspricht, nicht ins Geschehen einzugreifen, sondern dem Schicksal freien Lauf zu lassen. Aeneas unterdessen wurde als Heerführer der Etrusker anerkannt und ist auf dem Weg zu seinen Genossen. Da begegnen ihm die Nymphen, in die die trojanischen Schiffe verwandelt wurden, und klären ihn über die derzeitige Lage auf. Turnus versucht, die Vereinigung von Aeneas und seinen Mannen zu verhindern. Aus einem Kampf zwischen den beiden Parteien geht Aeneas als Sieger hervor. An anderer Stelle wird Pallas töglich von Turnus getroffen und nimmt ihm die Siegesbeute (unter anderem seinen Schwertgurt) ab. Auf diese Schreckensnachricht hin stellt Aeneas dem Turnus nach, erwischt ihn aber nicht. Im Olymp erlaubt Jupiter seiner Ehefrau Juno, Turnus vor Aeneas schützen zu dürfen. So entkommt Turnus mithilfe der Juno knapp dem Aeneas. Die weiterhin stattfindenen Kämpfe enden blutig, aber erfolgreich für die Trojaner.
Buch XI: Nach der Bestattung der Toten beklagt Aeneas den Tod von Pallas und schickt den Leichnam dessen Vater Euander. Für die Bestattung der Toten wird ein Waffenstillstand vereinbart. Als Euander seinen Sohn erhält übergibt er Aeneas den Auftrag, Pallas bei Turnus zu rächen. Eine abgehaltene Ratssammlung der Latiner empfiehlt Turnus, sich entweder zu ergeben oder Aeneas in einem Kampf auf Leben und Tod entgegen zu treten. Der empörte Turnus weist jede Kapitulation von sich. Die Versammlung wird unterbrochen als die Nachricht über das Vorrücken des Aeneas bekannt wird. Die Stadt wird mit Verteidigungsanlagen versehen. Auch Camilla rüstet sich mit ihren Volskern zum Kampf gegen die Trojaner zu Pferde. Turnus hingegen möchte mit Fußsoldaten den Trojanern eine Falle stellen. Nach einer olympischen Szene, in der die Vorgeschichte Camillas erläutert wird, entbrennt auf der Erde ein erbitterter Kampf beider Parteien. Camilla wird nach dem Dahinmetzeln unzähliger Feinde schließlich von einem tödlichen Pfeil getroggen. Der Attentäter Arruns entkommt feige, wird aber gestellt und getötet. Die nun führerlose Reiterabteilung (Camilla ist ja gestorben) flieht zur Stadt und kommt mit Turnus' Truppen zusammen, die ihren Hinterhalt abgebrochen haben. So ist für Aeneas und seine Mannschaft der Weg zur Stadt frei.
Buch XII: Auch wenn König Latinus und Ehefrau Amata Turnus dazu drängen, den Krieg mit Aeneas vertraglich zu regeln, wiegelt dieser ab und beharrt auf einen Zweikampf mit Aeneas. Lavinia hört den Entschluss unter Tränen. Während einer Opferzeremonie schmiedet Aeneas mit Latinus einen Vertrag: Sollten die Trojaner in der Schlacht besiegt werden, werden sie zu Euander ziehen und mit den Italikern friedlich zusammenleben. Bei einem Sieg des Aeneas sollen sich die Italiker mit den Trojanern in Gleichberechtigung zusammentun. Ebenso wird es Aeneas erlaubt sein, eine neue Stadt zu bauen und neue Gebräuche in der neu erschaffenen Gesellschaft zu etablieren. Im Olymp hetzt Juno die Nymphe Juturna, die Schwester Turnus, auf, in das Geschehen auf der Erde einzugreifen. Diese schickt ein Vogelzeichen, das vom Vogelschauer Tolumnius als Vertragsbruch interpretiert wird. Es entsteht ein Gemetzel, aus dem sich Aeneas nur verwundet retten kann. Im Lager der Trojaner kümmert sich der Arzt Japyx um die Pfeilwunde des Aeneas, die erst durch Hilfe von Venus vollständig heilen kann. Nach bewegenden Abschiedsworten an seinen Sohn Ascanius stürzt sich Aeneas erneut ins Schlachtgetümmel. Nachdem ein Zweikampf zwischen Turnus und Aeneas durch den Eingriff Juturnas mehrere Male misslingt, nimmt Aeneas Kurs auf die Stadt, um die allgemeine Schlacht endlich zu einer Entscheidung zu führen. Da schon über längere Zeit keine Nachricht von Turnus im Königshaus angekommen ist, glaubt Amata, dass Turnus auf dem Schlachtfeld gestorben ist und erhängt sich. Diese Tat bewegt Turnus dazu, sich endgültig dem Aeneas im Zweikampf zu stellen. Im Olymp erreicht Jupiter, dass Juno sich nicht mehr weiter in das Geschehen einmischt und Aeneas siegen lassen soll. Sie willigt ein, ringt Jupiter jedoch das Versprechen ab, dass die Latiner sich nicht komplett den Trojanern unterordnen sollen. Gebräuche und Sitten sollen latinisch bleiben. So wird es beschlossen. Aeneas verwundet Turnus, lässt sich von ihm jedoch zur Gnade erweichen. Da fällt Aeneas' Blick auf den Schwertgurt des Pallas, den Turnus die ganze Zeit getragen hat. Immer noch erzürnt über den Tod des Pallas, verpufft jegliches Mitgefühl für Turnus: Aeneas treibt dem flehenden Turnus das Schwert in die Brust. Seine Seele entweicht unter lauten Seufzern in die Unterwelt. Die Schlacht ist entschieden.