DER INHALT DES SATYRICON
Die modernen Ausgaben des Satyricon beginnen mit
einem Disput über den Verfall der Beredsamkeit zwischen Encolpius, der Hauptfigur,
und Agamemnon, seinem Rhetor. Als Encolp merkt, dass sein Begleiter Ascyltos verschwunden
ist, unterbricht er das Gespräch und macht sich auf die Suche nach ihm. Leider
verläuft er sich und muss ein Mütterchen nach dem Weg fragen. Sie weist
ihn in ein Bordell, in dem er zu seiner Überraschung auch seinen Begleiter
antrifft. Endlich zuhause angekommen, entbrennt zwischen ihm und Ascyltos ein
Streit um Encolps Geliebten Giton. Dabei kommt es fast zur Trennung des Trios.
Es folgen mehrere fragmenthafte Überlieferungen. Die drei, Encolp, Giton
und Ascyltos, geraten an Lichas und Tryphaena, denen sie erst nach einigen Streichen
und schmerzhaften Erfahrungen entfliehen können. Nach Abenteuern um ein Hemd,
in das Gold eingewebt ist, fallen sie der Priesterin Quartilla in die Hände,
die sie bei einer geheimen Zeremonie gestört haben. Als Strafe müssen
sie eine ausgelassene Orgie über sich ergehen lassen, der das Trio nur mit
Mühe entkommt. Kurz darauf laufen sie einem Sklaven Agamemnons über
den Weg, der sie dazu überredet, dem Gastmahl des Emporkömmlings Trimalchio
beizuwohnen. Das Gelage wird von einem übermäßigen Prunk, den
übermütigen Reden des Gastgebers und den Gesprächen der Freigelassenen
beherrscht. Bei dem steigenden Genuss von Alkohol wird die Stimmung immer ausgelassener.
Als Trimalchio jedoch auch sein eigenes Begräbnis vorspielen lässt und
durch das Heulen und Klagen aller Gäste die Feuerwehr anrückt, wird
es den drei Freunden zuviel. Sie fliehen nach Hause in ihre Herberge. Doch dort
kommt es erneut zu einem Streit. Ascyltos trennt sich, nimmt aber Giton, Encolps
Geliebten, mit sich. Niedergeschlagen versucht der verlassene Encolpius, sich
in einer Galerie abzulenken, wo er den alternden Poeten Eumolp kennenlernt. Nach
einer Deklamation eines seiner Gedichte jagt man den Dichter und Encolp aus der
Galerie, wobei Encolp seinen Giton wiederfindet. Allerdings zeigt sich auch der
Poet an seinem Liebling interessiert und unternimmt ständig Annäherungsversuche,
was erneute Streitigkeiten zur Folge hat. Um Ascyltos zu entfliehen, der mittlerweile
nach Giton fahndet, besteigen sie ein Schiff. Doch müssen sie zu ihrem Schrecken
erfahren, dass das Gefährt Lichas und Tryphaena gehört. Als sie schließlich
entdeckt werden, kommt es zu einer großen Prügelei. Eumolp schafft
es allerdings, die beiden verfeindeten Seiten zu besänftigen, und man schließt
Waffenstillstand. Doch lange dauert der Friede nicht. Ein Sturm bricht los, Lichas
ertrinkt und die drei Freunde erleiden Schiffbruch. Als sie erfahren, dass sie
in Croton gestrandet sind, wo die Erbschleicherei Hochkonjunktur hat, schmieden
sie einen listigen Plan, durch den sie es schnell zu Reichtum bringen: Eumolp
übernimmt die Rolle eines sehr wohlhabenden, aber sterbenskranken Alten,
der durch ständiges Hüsteln die Erbschleicher anlocken soll, Encolp,
der unter anderem Abhilfe gegen seine zeitweilige Impotenz bei einer Priesterin
sucht, und Giton spielen seine Sklaven. Als jedoch die Erbschleicher langsam misstrauisch
werden, legt Eumolpus ein Testament vor, in dem verfügt ist, dass man nur
dann erbt, wenn man von der Leiche des Verstorbenen isst. Damit schließen
die Fragmente.