OVIDS LEBEN UND WERK
Ovids Leben:
- 20. 3. 43 v. Chr. in Sulmo als Sohn einer reichen
Ritterfamilie geboren
- besucht die Rhetorikschule; seine Lehrer: Porcius
Lator und Arellius Fuscus schon dort kristallisiert sich seine Vorliebe für
Dichtung heraus langer Aufenthalt in Athen
- 25 v. Chr.: erste Rezitationen: Corinna-Elegien
- bald Mitglied des Messalla-Kreises
- dreimal verheiratet, eine Tochter, 2 Enkel
- weitere Werke (Amores, Medea, Heroen, Fasti und Metamorphosen
zur Hälfte fertig gestellt) machen ihn zu dem bedeutendsten Dichter seiner
Zeit
- 8 n. Chr.: großer Einschnitt: Verbannung durch
Augustus nach Tomis (nach römischer Auffassung der A.... der Welt); Grund
bis heute nicht ganz geklärt. Entweder waren Augustus die Ars amatoria
zu freizügig oder Ovid war Mitwisser eines Skandals um die Kaiserfamilie
(vermutlich Ehebruch durch Augustus Enkelin)
muss Rom verlassen;
seine Ehefrau bemüht sich vergeblich um Begnadigung
gibt frustriert die
unüberarbeitete Ausgabe der Metamorphosen heraus; seine eigene Ausgabe
landet im Feuer
Arbeiten an den Fasti
stagnieren: in Tomis fehlt Material für Weiterarbeit
Tristia verfasst:
in ihnen ist Ovids innere Wandlung zu erleben; anfänglich nur Klagen
und Bitten, dann allmählich Interesse an seiner neuen Lebensumgebung,
lernt sogar Sprache der Einheimischen
überwindet
Depressionen, dennoch stets Hoffnung auf Begnadigung
- 17 n. Chr.: nach Tod des Augustus nähern sich
Ovid und Augustus Enkel Germanicus aneinander an; Begnadigung scheint
real zu werden
Ovid widmet Germanicus
die Fasti, stirbt aber während der Revision seines Falls
Ovids Werke:
- Amores:
ursprünglich 5, dann 3 Bücher
- Heroides:
15 epistulae enthalten; mythische weibliche Figuren schreiben an ihre abwesenden
Männer: z. B.
- Ars amatoria:
3 Bücher, parodistisches Lehrgedicht trotz elegischer Form Liebeslehre
zynisch beleuchtet
- Medea:
- Metamorphosen:
15 Bücher, Ovids Hauptwerk
Alle ihm bekannten Sagen werden von ihm verbunden und chronologisch erzählt:
Erschaffung der Erde => Götter => Heroen => bedeutende Männer
der Gegenwart (Caesar und Augustus)
Vermischung verschiedener Stilelemente: Epos, Tragödie, Prosa, Komödie
Jede Geschichte endet mit einer Verwandlung
- Tristia: bedrückender Rhythmus;
Biographisch besonders interessant (innere Wandlung des Dichters)
- Ibis:
Zugehörigkeit zu den sog. Dirae
(Fluchtafeln); Schmähgedicht gegen den Feind in Rom
- Halientica:
Jagdgedicht über den Fischfang