LATEIN UND DIE MEDIEN
Und da ist sie wieder
viel gelobt, oft unterschätzt,
aber immer noch informativ wie Sau!
Gut, genug jetzt mit dem abstoßenden Eigenlob, oder wie Will Truman sagen
würde: "Does it hurt your back when you kiss your own ass like
that?"
Für alle, die hier zum ersten Mal in diesen Hallen wandeln und keine Ahnung
haben, wozu diese Rubrik überhaupt ins Leben gerufen wurde, gibt es hier
ein paar einleitende Gedanken...
In der 10ten Klasse hatte ich das Vergnügen, an
einer Schulbank zu sitzen, die mit allerhand Besonderheiten versehen war. Zum
einen war sie alt genug, um mein Großvater zu sein - auch wenn das biologisch
nicht wirklich vorstellbar ist. Zum zweiten enthielt sie jede Menge Löcher
und Kratzer, die bei Mathematik-Schulaufgaben das Arbeiten mit dem Zirkel zu
einem Glücksspiel machte. Und die Bank war übersät mit allerhand
Sinn- und Unsinnsprüchen. Einer hat sich aufgrund seiner Schlichtheit auf
ewig in mein Gedächtnis eingebrannt. Denn er befand sich immer direkt in
meinem Blickfeld. Tagtäglich bekam ich ihn zu sehen. Auf meiner uralten
Schulbank in der 10ten Klasse prangte der Spruch: "Latein ist fein".
Vielleicht saßen auch viele Leute aus der Medienbranche in ihrer Kindheit
an diesem Pult. Wie gesagt, das Pult war garantiert von einigen Generationen
vor mir benutzt worden. Denn in letzter Zeit häuft sich Latein in den Medien.
Filme über das Römische Reich ("Gladiator" - fetter Film),
Songs in Latein ("Amo vitam" von Rosenstolz), irgendwie wird die totgesagte
Sprache wieder interessant. Das freut. Vor allem mich und alle, die mit der
Sprache in irgendeiner Weise was am Hut haben. Doch der ganze Spaß hat
seine Schattenseite. Vieles Lateinische wird in den Medien wirklich erschreckend
oft falsch gemacht. Politiker und Wissenschaftler werfen mit lateinischen Sprichwörtern
und Fachausdrücken um sich und machen die Hälfte falsch. Jemandem,
der mit Latein gar nichts oder wenig zu tun hat, fällt das nicht auf. Hey,
der Kerl redet Latein, der ist ja soo gebildet. Jemand, der Latein beherrscht,
ruft lauthals "Uah".
Solche kleine und große Missgeschicke im Zusammenhang mit der lateinischen
Sprache werden jetzt hier in den nächsten Zeilen behandelt. Dabei will
ich nicht arrogant oder hochnäsig wirken. Ich will nur aufzeigen, dass
sich hinter so manchem Menschen, der sich mit Bildung brüstet, ein kleiner
Windbeutel stecken kann. Wer das Satyricon kennt, dürfte in dem Zusammenhang
an Trimalchio denken. Das ist auch gar nicht so falsch...
Aber zum Glück gibt es auch Leute, die scheinbar ihre (Latein-)Hausaufgaben
gemacht haben und vorbildlich übersetzt haben. Diese Menschen müssen
natürlich gehuldigt werden. Doch wer hat sich denn alles mit lateinischen
Feder mehr oder weniger glorreich geschmückt? Hier erstmal die Übersicht.