De bello Gallico (BG 1.2-8)
Der Helvetierkrieg - Der Plan des Orgetorix
Bei den Helvetiern war Orgetorix
bei weitem der berühmteste und reichste (Mann). Unter dem Konsulat von
Marcus Mesalla und Publius Marcus Piso machte dieser aus Verlangen nach Herrschaft
eine Verschwörung des Adels und überredete die Bürgerschaft,
mit allen Truppen aus ihrem Gebiet wegzugehen. Weil sie alle an Tapferkeit überträfen,
sei es sehr leicht, sich der Herrschaft über ganz Gallien zu bemächtigen.
Davon hat er sie umso leichter überzeugt, weil die Helvetier von allen
Seiten durch die natürlichen Gegebenheiten eingeschränkt werden: von
der einen Seite durch den äußerst breiten und tiefen Fluss Rhein,
der das Land der Helvetier von den Germanen trennt; von der anderen Seite durch
den sehr hohen Berg Jura, der zwischen den Sequanern und Helvetiern liegt; von
der dritten Seite durch den Genfer See und den Fluss Rhone, welcher unsere Provinz
von den Helvetiern teilt. Durch diese Dinge geschah es, dass sie sowohl weniger
weit umherzogen, als auch weniger leicht Kriege mit den Grenznachbarn beginnen
konnten. Aus diesem Grund wurden die Menschen, welche begierig nach Krieg waren,
von großem Schmerz versehen. Sie glaubten (aber), dass sie im Verhältnis
zu ihrer Bevölkerungsmenge und im Verhältnis ihrem Ruhm im Krieg und
ihrer Tapferkeit enge Grenzen hatten.
18.10.2014, zur graphischen Darstellung der Topographie
siehe auch hier.